Aufbewahrende Institution Gent, Archives de l'État (Staatsarchiv)
Gent, Archives de l'État (Staatsarchiv)
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Urkunde 1278 Januar 31.(CAO, 1278-01-31)Im Streit zwischen Abt Diederik und dem Konvent von St. Peter zu Gent einerseits und Jan Storm andrerseits, betreffend die Hälfte der Meierei von den Scheuern zu Oostburg und zu Ruischenvliet, welche Jan Storm innehatte, während sein Oheim [Abt] Diederik die andere Hälfte besaß, wurde ein Tausch und Vertrag dahingehend geschlossen, daß gegen eine Zahlung von 300 Pfund flämischer Pfennige Jan Storm seine Meiereirechte an Abt und Konvent von St. Peter abgibt und dazu von Abt und Konvent einen Zehnten erhält, der im Amt Oostburg liegt, und einen rᷝpolr, d. h. ein durch Deich- oder Austrocknungsarbeit gewonnenes Stück Neuland, der in der Pfarrei von Groede [vgl. Förstemann-Jellinghaus 1, 1118] liegt. Zur Abschätzung war eine Kommission gebildet worden, deren Mitglieder namentlich und ihrer Funktion nach bezeichnet werden. Von beiden Parteien wurde beschlossen, daß man keines der jährlich einkommenden Pfunde zur Ablösung der 300 Pfunde einkalkulieren sollte, sondern für den Fall, daß der vorgenannte Zehnte zur Bezahlung der 300 Pfund an Jan Storm nicht ausreiche, sah man vor, daß Jan Storm von dem Land, auf dem er zur Zeit wohnt, und das er von Abt und Konvent gegen Zins hat, so viel erhält, daß damit nach Ansicht der Sachverständigen [der noch fehlende Rest der] 300 Pfund abgegolten sind. Dies zu tun, durchzuführen und sicherzustellen, haben sich Jan Storm für seine Person und Ghiselin der Sohn Jans für Abt und Konvent vor den Schöffen van den Vrihen [zu Brügge] nach Recht und Sitte des Landes zu einer Konventionalstrafe [im Unterlassungsfalle] verpflichtet. Danach faßte die vorgenannte Sachverständigenkommission ihr gutachtliches Urteil dahin zusammen, daß der in Rede stehende Zehnte fürs Jahr 26½ Pfund ausmache und das in Rede stehende Land, bestehend aus 7 Gemeten, 1 Line und 14 Ruten, das Gemete zu 5 Mark englischer Währung, zu Jans Storms Gunsten gerechnet, so einzuschätzen sei, daß damit Abt und Konvent dem Jan Storm die 300 Pfund abgegolten hätten. Danach kamen Jan Storm und seine junge Ehefrau Marie und deren Rechtsvertreter, den sie dem Recht entsprechend zu Oostburg nahm, in die Stadt, in das Haus Jans von Boyenghem, vor Herrn Wouter van den Hammen, den derzeitigen Richter von Brüggeamt, und die namentlich aufgeführten Mannen des Grafen Guido [de Dampierre] von Flandern und die gleichfalls namentlich aufgeführten Mannen des Abtes von St. Peter und gaben die Hälfte der Meierei von den Scheuern zu Oostburg und Ruischenvliet zu Gunsten der Kirche St. Peter, dem Herrn Jan Yserin, dem derzeitigen Probst vom Elmar [vgl. H. Oesterley, hist-geogr. Wb. 156 a] und verzichteten zu Gunsten St. Peters auf alle Rechte an der Meierei und warfen den Halm fort und halmten es ihm (das mnl. Wb. 3, 52 fast rᷝhalmers als rᷝhalmets = rᷝhalmden des.) und gaben es ihm [oder ihnen d. i. Abt und Konvent] zur [wirtschaftlichen] Verbesserung. Da erklärte Wouter van den Hamme, Richter von Brüggeamt, auf Grund seiner vom Grafen Guy von Flandern herrührenden und verbrieften Vollmachten den Zehnten und das Land bestehend aus 7 Gemeten, 1 Line und 14 Ruten zu Lehen nach Recht und Urteil der Mannen des Grafen von Flandern. Darauf gab Jan Yserin, Probst von Elmar, als Vertreter des Abtes rechtmäßig zu Lehen den vorgenannten Zehnten und die 7 Gemete, 1 Line und 14 Ruten dem Jan Storm und seinen Erben, mit der Verpflichtung, diese mit solchem Dienst und Handel inne zu haben, wie man es bei solchen Lehen schuldig ist. Hiezu war der Probst bevollmächtigt vom Abt und hatte hiefür Verbriefung. Sowohl die Handlungen Wouters, des Richters von Brüggeamt, als auch die Handlungen des Probstes von Elmar wurden als zu Recht und in vorgeschriebener Form geschehen von den Mannen des Grafen Guy gebilligt. --Urkunde 1280 März 9.(CAO, 1280-03-09)Im Streit zwischen Herrn Gillis von Cochove, Prior van Coekelare und Mönch des Stiftes St. Bertin, auf der einen Seite und Wilsoete Spierinc und Hanne Spierinc und Heilsoete seiner Mutter nebst Verwandten auf der anderen Seite wegen des Zehnten von Lisseweghe war es zu einem ersuchten gutachtlichen Urteil des Gillis von Cochove gekommen, das angefochten wurde, nachdem Gillis auf dem Klagewege die Durchführung des Urteils seitens der Spieringhe erzwingen wollte. Infolgedessen kam es zu einem neuen Verfahren zwischen Gillis van Cochove und den Spieringhen, in dem eine neue Urteilsfindung vor Gericht zwischen den Parteien angesetzt wurde, wobei die Spieringhe [die offenbar unter sich nicht einig waren] für das Einhalten und die Durchführung des neu zu findenden Urteils wetteten, d. h. Kaution stellten. Das in seiner Zusammensetzung namentlich bekannte Finderkolleg garantierte einen Schiedsspruch unter folgenden Richtlinien: sein gutachtliches Urteil erfolgt nach Mehrheitsbeschluß und unter der Vollmacht, daß, unbeschadet des gutachtlichen Urteils des Herrn Gillis van Cochove, die darin angesetzte Summe von 30 Pfund Flämischer Pfennige [die seinerzeit als Schmerzensgeld für die Spieringhe gedacht war] nach Ermessen des Finderkollegs erhöht werden könne. Für diesen Punkt übernahm der rᷝcrichoudere Weinin Stullaerd, Mitglied des Finderkollegs, die Garantie für Gillis als Vertreter von St. Bertin. Nach Fertigstellung des gutachtlichen Urteils durch das Finderkolleg kamen dessen Mitglieder vor die namentlich genannten Schöffen van den Vrihen [zu Brügge] und wiesen an, daß Wilsoete Spierinc und seine Ehefrau zwischen 9. III. 1280 und 23. III. 1281 vor den Schöffen van den Vrihen zu Brügge ihren Verzicht auf alle beanspruchten Rechte an den Zehnten von Lisseweghe erklären müssen und dieselbe Erklärung auch vor dem rᷝKarstinede [decanus Christianitatis Brugensis] abzugeben haben. Erwachsen aus der letzteren Erklärung Kosten, so fallen diese zu Lasten Gillis van Cochove. Weiterhin legte das Finderkolleg dem Gillis van Cochove auf, Wilsoete Spierinc 20 Pfund Flämischer Pfennige zu zahlen innerhalb 8 Tagen nach erfolgter Verzichtleistungserklärung des Wilsoete und 10 Pfund Hanne Spierinc und seiner Mutter Heilsoete, womit die 30 Pfund, die Gillis und das Stift St. Bertin den Spieringhen zugewiesen hatten, abgegolten sind. -- [Die Spieringhe müssen es sehr eilig gehabt haben, das Geld zu bekommen, denn die gewünschten Erklärungen erfolgten schon am 5. VII. 1280 und vor dem 13. VII. 1280, vgl. Reg. 425.] --Urkunde giliſ lebbin an kerken ten cloeſtre van ekeloe - 1288.(CAO, 1288-01-01) giliſ lebbinGilis Lebbin beurkundet, daß er der Kirche des Klosters von Eecloo 20 flämische Schillinge als am 1. X. fällige Jahresrente ausgesetzt habe, damit man davon [dereinst] seine Jahrzeit begehe. 10 dieser Schillinge muß Diederic Harlebeke von 3 Ghemeten Landes, die bei Diederics Haus liegen, entrichten, und die übrigen 10 Schillinge Margarete van den Bergheline von den 2½ Ghemeten Landes, auf denen ihr Haus steht. --Urkunde boudene von Moerkerke; boydijn die broekere; diederic die vos u.A. an abdeſſen boef ende ſcouentſ van oeſt eclo - 1295 Dezember 9.(CAO, 1295-12-09) boudene von Moerkerke; boydijn die broekere; diederic die vos; heinric ſcaueſchacht rudders; heinric die grote; hughe vanden houe; ihan van poele; ihan van vutkerke; Jhan vanden zande; willem van cleyemDie 10 [nach den Siegeln 9] namentlich genannten Schöffen, 4 Ritter und 6 Freie, beurkunden: Vor ihnen erschienen Frau Heilswind, Witwe des Herrn Gillis (des Sohnes des Herrn Huge), ihre Söhne Gottschalk und Huge sowie ihre Töchter Heilswind und Katarine und übergaben Bruder Diderik für die Äbtissin und den Konvent von Oost-Ecloo ungefähr 2½ rᷝymete und 10 rᷝroeden [Ruten] [Bd. 3 S. 415 Z. 33-34] näher bezeichneten Landes im Amt und Kirchspiel Isendike im Tausch gegen [Bd. 3 S. 415 Z. 36-37] genannte Ländereien gleichen Umfangs in demselben Kirchspiel. Frau Heilswind und ihr Sohn Gottschalk verpflichten sich, die noch unmündigen Kinder des Herrn Gillis, nämlich Gillis, Marie, Bart[olomäus] jeweils zur Zeit ihrer Volljährigkeit [zur Erklärung ihres Einverständnisses vor die Schöffen] zu bringen. Frau Heilswind und ihre genannten [großjährigen] Kinder einerseits und Diderik andererseits verbürgen sich gegenseitig für die [getauschten] Landstücke als für freies Land und rechtes Eigentum. Bruder Diderik war zur Durchführung des Geschäftes durch besiegelte Urkunden der Äbtissin und des Konvents befugt. -- Vgl. Corpus Nr. 1643. --Urkunde Reinuert; boudene dyſerine; diederic die vos u.A. - 1280 Juli 5.(CAO, 1280-07-05) Reinuert; boudene dyſerine; diederic die vos; domaes die hont; gillis; jhan die boye; wemin van varſenare; willem die CorteDie mit Namen genannten Schöffen rᷝvan den Vrihen [Brugschen Ambochte] beurkunden, daß vor sie zu Brügge Freitags an einem gesetzlichen Gerichtstag rᷝte steghere kamen Wilsoete Spiering und seine Ehefrau und ihren Verzicht auf alle Macht und alles Recht am Zehenten zu Lisseweghe der Kirche von St. Bertin erklärten. --Urkunde alard; diederic die voſ; Jhan van cadſand u.A. an aueſoeten · f. willemſ luckins; gieliſ; heilſent - 1292 November 14.(CAO, 1292-11-14) alard; diederic die voſ; Jhan van cadſand; Jhan van den poele; Jhan van den zande; Olieuier vander hahge; woutere van ghentDie 8 namentlich genannten Ritter, rᷝcrichouder und Schöffen beurkunden, daß Herrn Huges Sohn Gillis und seine Ehefrau Heilswint vor ihnen dem Auesoet, dem Sohn Willem Luckins ungefähr ein rᷝymet [S. 768 Z. 37--39] seiner Lage nach beschriebenen Landes schuldenfrei zu freiem Eigentum übergeben haben. --Urkunde Boudene van Laep- ſcuere; diederic die vos; DomAes die hont u.A. - 1281 Oktober 17 oder 24.(CAO, 1281-10-01) Boudene van Laep- ſcuere; diederic die vos; DomAes die hont; Gherard di weuel; Hughe van boyenghem; Jhan die brune; Jhan die Weuel; Jhan mont; Jhan van den zande; Weinin van varſenare; Willem die ſcoutete; willem van cleihemDie namentlich genannten Schöffen rᷝvan den vrien Brugschen ambochte geben ein Weistum in dem durch das Ableben der Elmoede entstandenen Streit zwischen Jan, dem Sohn des Woubrecht, des Sohnes der Elmoede [Jan ist also deren Enkel], nebst dessen verwandtschaftlichem erbberechtigten Anhang einerseits und dem Abt und der Kirche von St. Peter zu Gent andererseits, unter aktenmäßiger Einfügung ergangener Zwischenurteile von 1280 VI. 3. (S. 425, 3 bis 426, 7) [lateinisch] und 1281 X. 11. (S. 426, 17 bis 426, 34). --Urkunde Clais van BAvindamme; Diederic die vos; gillis van Ernegheem u.A. an abbedeſſe; broeder diederike vanden Cloeſtre van oeſt Eclo; tſcouents boof van den cloeſtre van oeſt eclo - 1292 November 15.(CAO, 1292-11-15) Clais van BAvindamme; Diederic die vos; gillis van Ernegheem; heinric die grote; Jan die brune; Jan die Weuel; Jan VAn cAedſant; Jan van poele; Jan vanden zAnde; Wenin van varſenare; Willem die corte; Wouter die vos; Woutre vAn ghentDie 13 [nach den Siegeln 14] namentlich genannten Ritter und Schöffen beurkunden, daß Herrn Huges Sohn Gillis und seine Ehefrau Heilswint dem Bruder Dietrich von Kloster Oost-Eecloo für dessen Äbtissin und Konvent ungefähr 9 rᷝymet [S. 769, Z. 9--14] angeführten Landes im Kirchspiel Isendike als freies Eigentum übergeben haben. Die Übergabe geschah mit Willen und Rat Wijds, des Grafen von Flandern. --Urkunde boudene Van moerkerke; gherolf Van caluekete; heinric di grote u.A. an ihanne den viſſchere tientiden abt van sente pieters te ghent van der kerken aluen van sente pieters; reinaren haren man; Vrouen liſebetten reinars wijf van boneem - 1286 Januar 19.(CAO, 1286-01-19) boudene Van moerkerke; gherolf Van caluekete; heinric di grote; Jhan Van den; langhe ihan Vte caedzant; Oliuier van der haghe; poele; ser willemans ſuene; thomaes die hont; willem van cleiheem; willemDie namentlich genannten Schöffen rᷝvan den Vrien Bruxen ambochte beurkunden, daß der Streit zwischen Herrn Jan dem Vischere, Abt von St. Pieter zu Gent einerseits, und den Eheleuten Lisebete und Reinaer von Boneem andererseits betreffend die jährliche Zahlung von 9 Schillingen weniger 3 Pfennigen aus den Scheuern des genannten Abtes in den Meiereien zu Ruischenvliete und zu Oestburch, und betreffend andere Streitigkeiten, dem Herren Roeger van Ghistele zur schiedsrichterlichen Entscheidung übergeben wurde, und daß dieser nach Erklärung der Eheleute sowie des Arnoud Brantin, als Vertreter des Abtes, dahin entschied, daß der Abt und seine Kirche zu der genannten Zahlung und der Erfüllung der aus den anderen Streitpunkten abgeleiteten Forderungen zugunsten der Eheleute nicht verpflichtet sei, die Eheleute sowie ihre bekannten Erben hingegen den Abt und seine Kirche davon quitt und ledig schelten sollten vor den eingangs erwähnten Schöffen, was diese mit der vorliegenden Urkunde den Eheleuten und ihren bekannten Erben, Reinaer und Clais, als geschehen bezeugen. Des Weiteren bekannten und erklärten vor diesen Schöffen die Eheleute entsprechend dem gefundenen Weistum Roegers, daß sie dem Abt Jan gemäß seiner Forderung jährlich 3 Pfund Erbrenten in zwei Hälften am 24. VI. und 1. X. zu zahlen haben. Diese Erbrenten fließen aus 6 Ghemeten im Amt Oestburch, die ihrer Lage und ihren Inhabern nach näher beschrieben werden. Roeger van Ghistele und die Schöffen bezeugen durch ihre Siegel den korrekten Verlauf des Vorgangs. --Urkunde heinric moraet an mééſter ſalemoene - 1294 Oktober 29.(CAO, 1294-10-29) heinric moraetHeinrich Moraet und seine Ehefrau Margarete erschienen vor Herrn Balduin van der Lake, Propst von St. Peter in Gent, und vor 13 [Bd. 3 S. 275 Z. 23-27] genannten Schöffen von Gent und erklärten, an Meister Salomon 4 Pfund Renten Flämischer Währung verkauft zu haben. Sie haben hierfür in die Hand des Propstes zugunsten Meister Salomons ihren ganzen Besitz in der Neuen Straße zum Pfande gesetzt. Die Auszahlung dieser 4 Pfund Renten beginnt am 1. Oktober 1295 und soll fortan alljährlich zum gleichen Termin erfolgen. Margarete verzichtete und schwor, daß sie in keiner Weise Rechte an dem Besitz geltend machen würde, die Meister Salomon oder einen späteren Besitzer der Renten schädigen könnten. Alle Bestimmungen wurden in Verhandlung vor den Schöffen auf Ansuchen und mit Zustimmung beider Parteien getroffen. --